Philipp Schurr
24. Oktober 2023

Internet of Behaviors

Das Internet of Behaviors (IoB) und das damit verbundene Internet of Things (IoT) sind zunehmend wichtige Konzepte in der heutigen digitalen Welt. Das IoT ermöglicht die Vernetzung von intelligenten Geräten, während das IoB menschliches Verhalten durch die Analyse von Daten aus diesen vernetzten Geräten besser versteht.

Was ist das Internet of Things?

Im Alltag und Beruf nutzen viele Menschen heute intelligente Geräte wie beispielsweise Smartwatches oder spezielle Haushaltsgeräte. Allerdings zeichnet nicht das alleinige Sammeln und Speichern von Benutzerdaten auf einzelnen Geräten das IoT aus, sondern erst die Vernetzung der jeweiligen Geräte über beispielsweise einen Cloud-Server. Das Netzwerk, das aus dieser “M2M-Kommunikation” (Maschine zu Maschine) entsteht, verfügt meistens zusätzlich über eine Schnittstelle, von der aus die Geräte sich vom Nutzer nach Belieben manuell steuern lassen.

Ziele des IoT

Das Hauptziel des Internet of Things besteht vor allem in der Schaffung einer komfortableren Alltagsgestaltung durch die Vernetzung von Smart Devices. Je fortschrittlicher diese Geräte sind, desto reibungsloser können sie sämtliche Abläufe miteinander verknüpfen. Dadurch können die Nutzungsmöglichkeiten von Smart Devices erweitert werden und innovative Anwendungen sowie neue digitale Services realisiert werden.

Internet of Things als Basis für das IoB

Das Internet of Things sammelt umfangreiche Informationen über menschliche Aktivitäten, die als Grundlage für das Internet of Behaviors dienen. Die von Smart Devices erfassten Daten wertet das Internet of Behaviors in Bezug auf Kauf- und Zahlungspraktiken, Fahrverhalten und Ernährungsgewohnheiten einer breiten Nutzergruppe anschließend aus.

Was ist das Internet of Behaviors?

Das Internet of Behaviors (IoB) stellt eine Weiterentwicklung des Internet of Things (IoT) dar. Es hat zum Ziel, menschliches Verhalten durch die Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten aus dem IoT besser zu verstehen, indem es eine Vielzahl von Technologien zu einer umfassenden Plattform zur Erfassung von Verhaltensdaten integriert. Dazu gehören unter anderem Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML), Big-Data-Analytics, Cloud Computing, IoT-Geräte, mobile Anwendungen, tragbare Geräte, Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Robotik-Automatisierungssysteme.

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Ziele und Verfahrensweise des IoB

Das IoB hat zum Ziel, fundierte Erkenntnisse über menschliches Verhalten zu gewinnen, indem es Datenquellen wie soziale Medien, Wearables (z. B. Smart Watches), Online-Shopping-Verhalten bei der Erstellung individueller Verhaltensmuster integriert. Die gewonnenen Daten werden genutzt, um beispielsweise Vorlieben und Trends zu identifizieren und somit das Verständnis dafür zu verbessern, wie Menschen Entscheidungen treffen und mit Technologie interagieren. Zudem kann das IoB verantwortungsbewusstes Handeln fördern, indem es ein Bewusstsein für verschwenderische oder ungesunde Angewohnheiten schafft und ggf. Tipps dazu gibt, diesen nachhaltig entgegenzuwirken.

Das Internet of Behavior (IoB) besteht aus verschiedenen Schlüsselkomponenten:

  1. Datenquellen, Datenanalyse und Verhaltensprofile. Daten werden aus unterschiedlichen Quellen wie sozialen Medien, mobilen Apps, Sensoren in Wearables und IoT-Geräten gesammelt.
  2. Die gesammelten Daten werden mithilfe von fortschrittlichen Analysetechniken wie maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz verarbeitet, um Verhaltensmuster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen.
  3. IoB-Erkenntnisse finden in verschiedenen Branchen Anwendung, einschließlich Marketing, Vertrieb, Gesundheitswesen, Sicherheit und Bildung.

Anwendungsbereiche

Das IoB wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt:

  • Unternehmen verwenden IoB-Daten, um personalisierte Werbekampagnen zu erstellen und das Kundenverhalten zu verstehen.
  • Gesundheitswesen: Das IoB wird im Gesundheitswesen genutzt, um die Patientenversorgung zu verbessern, Krankheiten vorzubeugen und personalisierte Medizin zu entwickeln.
  • Sicherheitsdienste können das Internet of Behaviors (IoB) zur Erkennung von verdächtigem Verhalten und somit einer frühen Reaktion auf Bedrohungen einsetzen.
  • Im Bildungsbereich ermöglicht das IoB personalisierte Lernansätze, um den individuellen Bedürfnissen von Schülern gerecht zu werden.

Mögliche Entwicklungen

  • Vernetztes Fahren: Die aus dem IoB gewonnen Erkenntnisse zur Optimierung des Verkehrsflusses reduzieren Staus und helfen, einen möglichst reibungslosen Transport zu gewährleisten.
  • Marketing und Vertrieb: IoB erlaubt eine umfassende Analyse der Customer Journey, indem es Informationen aus unterschiedlichen Touchpoints sammelt. Marketingabteilungen verstehen Kundenbedürfnisse dadurch besser und können neue Kommunikationskanäle identifizieren.
  • Industrielle Produktion: IoB-Daten dienen in der industriellen Produktion dazu, das Verhalten von Mitarbeitern zu analysieren. Daraufhin können gezielt Maßnahmen getroffen werden, um die Produktionsqualität und den Workflow in einem Unternehmen zu steigern.

Datenschutz-Herausforderungen

Gemäß Gartner-Prognosen wird bis 2025 voraussichtlich die Hälfte der Weltbevölkerung vom Internet of Behaviors (IoB) erfasst. Diese Erfassung, sei es kommerziell oder staatlich, erfolgt beispielsweise durch Überwachungskameras oder Mobilgeräteortung.

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Der Missbrauch umfangreicher Datenmengen aus dem Internet of Things für unethische Zwecke bereitet ernsthafte Bedenken. Je mehr Informationen es sammelt, desto weiter wächst das Potenzial, unser Verhalten z. B. mittels Werbung zu beeinflussen. Datenschutz spielt daher eine entscheidende Rolle, insbesondere in Deutschland und Europa. In einigen Ländern sind Datenschutzregeln weniger streng, was das Risiko für eine “gläserne Bevölkerung” und die Manipulation dieser erhöht.

Technologien die dem IoB entspringen können einerseits den Alltag zahlreicher Nutzer erleichtern und ihre Gewohnheiten verbessern, andererseits bergen sie jedoch Missbrauchspotenzial in sich. Datenschutz und Ethik sind demnach entscheidend für die verantwortungsbewusste Nutzung des IoB.

Fazit

Das Internet of Behaviors (IoB) ist grob betrachtet die Weiterentwicklung des Internet of Things (IoT). Es analysiert und prognostiziert menschliches Verhalten durch die Verwendung von Daten aus vernetzten Geräten. IoB hat zahlreiche Anwendungen in Bereichen wie Marketing, Gesundheitswesen, Sicherheit und Bildung. Das IoB funktioniert vor allem durch Technologien wie KI, maschinellem Lernen und Big-Data-Analyse. In Kombination helfen die daraus geschöpften Daten dabei, Verhaltensmuster zu erkennen und individuelle Profile zu erstellen, die wiederum zu einer maßgeblichen Verbesserung des Alltags und der Produktion verhelfen können. Datenschutz und Ethik sind angesichts der umfassenden Datenerfassung unabdingbare Anliegen. Eine verantwortungsbewusste Nutzung des IoB ist erforderlich, um die Privatsphäre von Nutzern zu schützen und den Missbrauch von Informationen zu verhindern. Die Zukunft des IoB hängt mitunter von einer ausgewogenen Berücksichtigung dieser Aspekte ab.

FAQ

Was ist das Internet of Behaviors (IoB)?

Das Internet of Behaviors (IoB) ist ein Konzept, das die Erfassung und Analyse von Verhaltensdaten mithilfe digitaler Technologien beschreibt. Es zielt darauf ab, menschliches Verhalten durch die Nutzung von Daten aus verschiedenen Quellen besser zu verstehen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen.

Wie hängen IoB und IoT zusammen?

Das Internet of Behaviors (IoB) ist eng mit dem Internet of Things (IoT) verbunden. Während das IoT vernetzte Geräte und Sensoren umfasst, die Daten erfassen und austauschen, nutzt das IoB diese Daten, um das Verhalten von Menschen zu analysieren. IoB baut auf den Daten des IoT auf, um Einblicke in das Verhalten und die Präferenzen von Individuen zu gewinnen.

Wofür braucht man das IoB?

IoB bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen besser an die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Kunden anzupassen. Es kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, von der Personalisierung von Marketingkampagnen bis hin zur Verbesserung der Kundenerfahrung. Darüber hinaus kann IoB in der Gesundheitsbranche verwendet werden, um das Gesundheitsverhalten der Patienten zu verfolgen und zu verbessern.

Philipp Schurr

Philipp Schurr

Ich helfe dabei, Integrationslösungen für Systemlandschaften nach dem aktuellen Stand der Technik einzuführen. Als Management & Technologieberater für Integration & Schnittstellen verbinde ich tiefgehende technische Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Knowhow. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen.

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