Ingo Biermann
10. Juli 2024

MicroStrategy

Unternehmen haben heute ein großes Interesse daran, ihre datengetriebenen Entscheidungsprozesse zu verbessern. MicroStrategy ist ein Tool für die Business Intelligence, das dabei helfen soll. Die Skalierbarkeit und eine hohe Leistung stehen hier im Vordergrund. Lesen sie jetzt alles Wichtige zu MicroStrategy in unserem Knowhow.

Was ist MicroStrategy?

MicroStrategy ist ein in den USA ansässiger Softwarehersteller, der bereits seit 1989 auf dem Markt aktiv ist. In der Sparte MicroStrategy Analytics bietet das Unternehmen Lösungen für die Business Intelligence an. Zur Verfügung steht eine BI-Plattform, die neben den Analysen auch Funktionen für die Visualisierung und das Reporting umfasst. Der Nutzer soll damit verwertbare Erkenntnisse aus seinen Daten gewinnen können für die Unterstützung seiner unternehmerischen Entscheidungsfindung.

Zu den Besonderheiten des Angebots gehört die Verwendung sogenannter intelligenter Cubes bzw. mehrdimensionaler Datensätze für multidimensionale Analysen und Hochgeschwindigkeitsabfragen (OLAP). Da die Plattform mit einer 64-Bit-Architektur arbeitet, sind solche In-Memory-Analysen möglich. Diese zeichnen sich durch erheblich schnellere und effizientere Abfrage- und Verarbeitungszeiten aus, was sich durch das Lesen und Schreiben im Arbeitsspeicher ohne Umweg über eine Festplatte erreichen lässt. Das Angebot richtet sich damit insbesondere an solche Nutzer, die sich eine bessere Skalierung und Leistung ihrer BI-Anwendungen wünschen.

Wer das Tool seinen eigenen Anforderungen anpassen möchte, kann auf das ebenfalls mitgelieferte Software Developer Kit (SDK) zurückgreifen. Damit ist es auch möglich, MicroStrategy in andere Anwendungen zu integrieren.

Microstrategy

Microstrategy – Benutzeroberfläche (Quelle: microstrategy.com)

Bestandteile und Funktionen

Die Funktionen von MicroStrategy sind im Wesentlichen darauf ausgerichtet, Daten aus verschiedenen Quellen zu sammeln, aufzubereiten und dann aussagekräftige Berichte und Visualisierungen daraus zu erstellen.

Das sind die wichtigen Bestandteile des BI-Tools:

  • Desktop: Der Desktop dient als benutzerfreundliche Oberfläche für Ad-hoc-Analysen. Hier lassen sich interaktive Dashboards und Berichte erstellen.
  • Web: Diese Benutzeroberfläche ist webbasiert. Hier lassen sich die BI-Inhalte erstellen, verwalten und bereitstellen. Die Nutzung von Dashboards, Berichten und Visualisierungen ist direkt über den Webbrowser möglich.
  • Mobile: Hierüber ist ein Zugang zu allen wichtigen Funktionen über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets möglich.
  • Server: Hierbei handelt es sich um den zentralen BI-Server für Aufgaben wie die Datenverarbeitung oder die Abfrageoptimierung.
  • Workstation: Mithilfe dieses Tools lassen sich die benötigten BI-Umgebungen entwickeln und mitsamt Projekten, Benutzern und Berechtigungen verwalten.
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Diese Funktionen unterstützt die Plattform:

  • Datenvisualisierung: Der Anwender profitiert zum Beispiel von interaktiven Dashboards und kann Visualisierungen für die Erkennung von Datenmustern- und Trends nutzen.
  • Self-Service Data Discovery: Diese Funktion dient dem eigenständigen Durchsuchen der Daten zum Zwecke einer unabhängigeren und flexibleren Analyse.
  • Datenintegration: Daten lassen sich für eine konsolidierte Betrachtung aus einer Vielzahl von Quellen integrieren. Dazu gehören die Cloud, Big-Data-Plattformen oder relationale Datenbanken.
  • Advanced Analytics: Es stehen fortschrittliche Analysefunktionen zur Verfügung, zu denen auch Vorhersageanalysen, das maschinelle Lernen und Data Mining gehören. Echtzeitdatenanalysen sind ebenfalls möglich.
  • Embedded BI: Der Nutzer kann die BI-Funktionen bei Bedarf in seine Anwendungen und damit in seine täglichen Arbeitsabläufe integrieren.

Anwendungsbeispiele

Die BI-Plattform lässt sich in den verschiedensten geschäftlichen Zusammenhängen sinnvoll nutzen:

Verkaufsanalyse im Einzelhandel

Ein Einzelhändler möchte mithilfe der MicroStrategy-Plattform seine Kundenbindungsstrategie optimieren. Dafür sind umfangreiche Analysen erforderlich, wofür sich Quellen wie etwa die Verkaufsdaten aus Point-of-Sale-Systemen, Kundendaten aus den CRM-Systemen und die Lagerbestandsdaten heranziehen lassen. Interaktive Dashboards gewähren Echtzeit-Einblicke in Trends, Muster und die Verkaufszahlen. Eine Aufschlüsselung der Verkaufsdaten ist nach Filialen, Produktkategorien und Zeiträumen möglich. Daraus lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die Verbesserung der Kundenbindung und für das Bestandsmanagement gewinnen. Denkbar wäre zum Beispiel die Entwicklung personalisierter Marketingkampagnen oder die Erstellung gezielter Promotions.

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Produktionsoptimierung in der Fertigungsindustrie

Die MicroStrategy-Plattform kommt in diesem Beispiel für die Überwachung und Optimierung von Produktionsprozessen in einem Fertigungsunternehmen zum Einsatz. Die Daten stammen aus dem SAP-ERP, von IoT-Sensoren sowie aus den Ergebnissen der Qualitätskontrolle. Es erfolgt eine Extraktion der Daten aus dem ERP und die Integration mit anderen Datenquellen wie etwa Produktionsplänen oder Bestandsdaten sowie Informationen aus dem Materialmanagement. Die Produktionsüberwachung findet anhand von Echtzeit-Dashboards statt. Diese zeigen den aktuellen Produktionsstatus, die Maschinenleistung und die Auslastung an. Auch Ausfälle oder Anomalien lassen sich schnell erkennen. Die Berichterstellung erfolgt automatisch, ebenso wie die Verteilung an die relevanten Stakeholder.

Vor- und Nachteile von MicroStrategy

Das sind die wesentlichen Vorteile der Plattform:

  • Architektur mit hoher Skalierbarkeit
  • Hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit dank In-Memory-Analyse
  • Datenintegration aus einer Vielzahl an Quellen
  • Konsolidierte Datenanalyse und damit Erkenntnisgewinn auf Basis von Daten aus verschiedenen Systemen
  • Echtzeit-Datenanalyse
  • Eigenständige Durchsuchung von Daten ohne IT-Unterstützung (Selbstbedienungs-BI)
  • Predictive Analytics, Data Mining und maschinelles Lernen (Advanced Analytics)
  • Rollenbasierte Zugriffskontrollen

Diese Nachteile der Lösung gilt es zu berücksichtigen:

  • Kosten für die Lizenz und Implementierung
  • Kosten für laufende Wartungen, den Support und den Betrieb
  • Hohe Komplexität der Einrichtung und Verwaltung
  • Eventuell Schulungsbedarf bei den Nutzern

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Fazit: MicroStrategy

Dank MicroStrategy erhalten Unternehmen jeder Größe Zugang zu fortschrittlichen Funktionen für die Business Intelligence. Das Produkt ist interessant für jeden, der In-Memory-Analysen nutzen möchte und sich eine bessere Skalierbarkeit seiner BI-Anwendungen wünscht.

FAQ

Was ist MicroStrategy und wofür wird es verwendet?

MicroStrategy ist ein US-amerikanischer Softwarehersteller, der seit 1989 auf dem Markt ist und Lösungen für Business Intelligence (BI) anbietet. Das Unternehmen stellt eine BI-Plattform bereit, die Datenanalysen, Visualisierungen und Reporting-Funktionen umfasst. Ziel ist es, verwertbare Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und die unternehmerische Entscheidungsfindung zu unterstützen. Besondere Merkmale sind intelligente Cubes und eine 64-Bit-Architektur für schnelle In-Memory-Analysen.

Welche Hauptbestandteile und Funktionen bietet MicroStrategy?

MicroStrategy umfasst Komponenten wie Desktop für Ad-hoc-Analysen, Web für die Verwaltung und Nutzung von BI-Inhalten über den Browser und Mobile für den mobilen Zugang. Der zentrale BI-Server übernimmt Datenverarbeitung und Abfrageoptimierung. Zu den Funktionen zählen interaktive Dashboards, Self-Service Data Discovery und die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen. Fortgeschrittene Analysen und die Einbettung von BI in andere Anwendungen sind ebenfalls möglich.

Welche Vor- und Nachteile hat die Nutzung von MicroStrategy?

Vorteile von MicroStrategy sind die hohe Skalierbarkeit und schnelle In-Memory-Analyse, die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen und die Möglichkeit zur Echtzeit-Datenanalyse. Die Plattform bietet fortschrittliche Analysefunktionen und rollenbasierte Zugriffskontrollen. Nachteile sind die hohen Kosten für Lizenz und Implementierung sowie die Komplexität der Einrichtung, die eventuell Schulungen erfordert.

Weitere Informationen

Ingo Biermann

Ingo Biermann

Als Management- und Technologieberater unterstütze ich seit mehr als 15 Jahren große und mittelständische Unternehmen in Fragen der IT-Strategie und bin unterwegs in unterschiedlichen SAP-Themen wie SAP S/4HANA, User Experience und SAP Entwicklung.

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