SAP SuccessFactors People Analytics: HCM-Suite wird abgelöst
Für Personalleiter ist Analytik nach wie vor ein wichtiges Thema. Neu sind jedoch die Anforderungen, welche die Führungskräfte an die Analytik stellen. Seit den Anfängen der automatisierten HR-Berichterstattung, -Analyse und -Planung hatte die Personalabteilung keine andere Möglichkeit, als mehrere Systeme zu beschaffen.
Dementsprechend gab es ein Berichtstool für die Transaktionsdaten, eine eigenständige Analyseanwendung für beschreibende Metriken sowie ein Business Intelligence-Paket für fortgeschrittene Analysen mit maschinellem Lernen. Die vielen verschiedenen Tools führten häufig zu mangelnder Übersichtlichkeit und fehlendem Vertrauen in die bereitgestellten Daten und Analysen.
Aus diesem Grund hat die SAP SE SuccessFactors People Analytics entwickelt, welche viele nützliche Tools in einer einzigen Cloud bereitstellt. Diese ist nicht nur transparenter, sondern eröffnet Ihnen auch neue Möglichkeiten hinsichtlich Reporting, Analysen und Dashboards. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, was hinter der Technologie steckt, welche Tools es gibt und was diese für Ihr Unternehmen leisten können.
Was ist SuccessFactors People Analytics?
SAP SuccessFactors People Analytics, enabled by SAP Analytics Cloud (SAC) vereint Business Intelligence, Planungs- sowie Prognosefunktionen in einem Produkt. Das Tool beinhaltet unterschiedliche Anwendungen, die unter anderem die Aufdeckung verborgener Muster durch maschinelles Lernen, die Datenzusammenführung aus verschiedenen Quellen, die Zusammenarbeit und Teamdiskussion innerhalb der Planung sowie die Visualisierung und Sprachinteraktivitäten mit dem System ermöglichen.
Das Ziel von SuccessFactors People Analytics besteht darin, Sie bei sämtlichen Personal- und Organisationsentscheidungen zu unterstützen. Dies wird durch eine Vereinfachung der Analysen samt neuen Funktionen erreicht. Aufgrund der vielfältigen Funktionen gilt SAP SuccessFactors People Analytics als umfassende Lösung und wird zukünftig das bisherige HCM Modul ablösen.
Funktionen von SAP SuccessFactors People Analytics
In erster Linie dient SuccessFactors People Analytics zur Analyse auf dessen Basis eine Berichterstattung erstellt wird. Diese ist sowohl für den täglichen Betrieb als auch für strategische Entscheidungen von großer Relevanz. Niemand möchte, dass Dutzende von Tabellenkalkulationen im Umlauf sind und man versuchen muss, Daten aus verschiedenen Quellen abzugleichen.
Stattdessen sind klare und informative Berichte gefordert, die leicht verständlich und auch für die spätere Verwendung nutzbar sind. Das Reporting gehört deswegen zu den wichtigsten Plattformfunktionen, die SAP SuccessFactors People Analytics bereithält. Im Folgenden möchte ich Ihnen daher die einzelnen Reporting-Tools näher vorstellen:
Ad-hoc Berichte
Ad-hoc Berichte sind ein nützliches Tool, um eine einfache Liste ohne benutzerdefinierte Daten, wie zum Beispiel Standardberichte, zu erstellen. Die Berichte können entweder innerhalb einer Dimension (Single Domain Report), mehreren Datensätzen (Multi-Dataset Report) oder durch das Zusammenführen verschiedener Domänen (Cross Domain Reporting) angelegt werden. Die Domänen beinhalten unterschiedliche Tabellen für ein Modul oder Thema. Dazu gehören:
- Leistung (Leistungsmanagement und 360)
- Ziele/Zielsetzungen
- Entwicklung
- Lernen
- Vergütung und variable Vergütung
- Nachfolge
- Rekrutierung
- Mitarbeiter Zentrale
- Mitarbeiterprofil
- Kalibrierung
- Rollenbasierte Genehmigungen
Einige dieser Domänen lassen sich mit einer Sicherheitsschichtdomäne schützen.
So rufen Sie Standardberichte auf
Grundsätzlich hängt die Verfügbarkeit der Standardberichte und Registerkarten vom jeweiligen Modul und der Rolle des Anwenders ab. Daher können die Berichte, je nach Version, unterschiedlich aufgerufen werden.
Die Standardberichte können Sie beispielsweise unter „Berichte“ => „Dashboards“ bzw. „Analytics“ abrufen. Für Letzteres müssen Sie über die Registerkarte „Analytics“ zum „Reporting Center“ navigieren, um an die Berichte zu gelangen. Manche Standardberichte sind aber auch links unter „Ad-hoc-Berichte“ zu finden.
Wie Sie eine fehlerfreie Implementierung der Standard- und Ad-hoc-Berichte durchführen
Für einwandfreien Nutzung der Standardberichte und-Dashboards ist eine strikte Befolgung der Standardimplementierung erforderlich. Andernfalls können schnell Fehler innerhalb der Berichte und Dashboards auftreten. Wenn beispielsweise Standardfelder nicht mehr nutzen werden, die aber in vorherigen Berichten und Dashboards verwendet wurden, kann dies zu einer mangelnden Funktionalität führen.
Mein Tipp an dieser Stelle, überlegen Sie sich bereits im Voraus alle Anforderungen an die Berichterstattung, da eine Änderung der Standardberichte und Dashboards nach der Implementierung nicht mehr so einfach möglich ist. In einigen Fällen ist eine Anpassung mit viel Zeit und Mühe verbunden.
Funktionalität und Merkmale der Ad-hoc-Berichte
SAP SuccessFactors People Analytics bietet Ihnen die Gelegenheit, eigene Ad-hoc-Berichte zu erzeugen. Hierfür müssen Sie weder ein BI-System installieren noch eine Konfiguration in der Instance oder im Provisioning vornehmen. Dennoch sind einige Bereiche innerhalb von SuccessFactors People Analytics nur sichtbar, wenn das entsprechende Modul abonniert wurde.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Echtzeit-Berichterstattung, sodass keine Datenreplikation erforderlich ist
- Teil der Plattform
- Keine zusätzlichen Kosten
- Verfügbar für alle SAP SuccessFactors-Module
Nachteile:
- Eingeschränkte Möglichkeiten, über MDF-Objekte zu berichten
- Begrenzte Möglichkeiten effektive datierte Informationen darzulegen
- Beschränkte bereichsübergreifende Berichterstattung
YouCalc Dashboard Reports
Bei YouCalc Dashboard Reports handelt es sich um visuelle Berichte in SAP SuccessFactors. Hierfür greift das Tool auf Daten aus einem Ad-hoc-Bericht zurück und bildet diese anschließend grafisch ab. Die Berichte zeichnen sich vor allem durch ein ansprechendes Design aus.
YouCalc Dashboard Reports selbst werden mit einem clientbasierten Tool namens YouCalc Dashbord Builder angelegt und können über eine Kachel auf der Willkommensseite aufgerufen werden. Mit dem Tile Builder können Sie beispielsweise ein intuitives und einfaches Dashboard mit einigen funktionalen Einschränkungen erstellen.
Individuelle und komplexe Dashboards erfordern hingegen viel Knowhow Ihrer Mitarbeiter. Mein Tipp an dieser Stelle: Holen Sie sich die notwendige Expertise von einem Partner oder Professional Service Team. Diese können Sie bei der Erstellung und Implementierung der Dashboards unterstützen. Auf diese Weise ersparen Sie sich viel Zeit und Aufwand.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Individuell konfigurierbar
- Ansprechendes Design und Layout
- Großer Funktionsumfang
- Einsatz von Echtzeit-Daten
- Betrachtung von Daten bis auf die Detailebene
- Verwendung von mehr als einen Ad-hoc-Bericht
Nachteile:
- Inhalt ist auf Ad-hoc-Reports und verfügbare Domains beschränkt
- Begrenzte bereichsübergreifende Berichterstattung
- Schulung der Mitarbeiter sind erforderlich
- Externes Werkzeug, das nur für SAP SuccessFactors oder SAP-Partner zugänglich ist
BIRT
BIRT (Business Intelligence and Reporting Tool) ist ein Open-Source-Projekt und ein Add-on für Eclipse. Das Tool dient im Wesentlichen zur grafischen Darstellung Ihrer Ad-hoc-Berichte. Hierfür werden die Daten nach BIRT exportiert, um auf deren Basis einen Bericht zu erzeugen. Die Daten können in Pivot-Tabellen, Diagrammen und vielem mehr angezeigt werden. Dazu können Sie auf sogenannte BIRT-Vorlagen zurückgreifen. Diese müssen Sie allerdings hochladen, damit Sie die Ergebnisse jedes Mal sehen, sobald Sie einen Bericht ausführen.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Stabile Software mit intuitiver Benutzeroberfläche
- Enorme Verbesserung im Vergleich zum einfachen Ad-hoc-Berichtslayout
- Breite Palette an Visualisierungsoptionen (Standard, HTML + CSS)
- Mehrfache Verwendung derselben Datenquelle im selben Bericht
Nachteile:
- Kann jeweils nur einen Ad-hoc-Bericht verwenden
- Grenzen der Flexibilität für dynamische oder tiefgreifende Interaktionen
- Externes Tool, das eine Schulung und Aktivierung durch Provisioning erfordert
Workforce Analytics
Workforce Analytics (WFA) ist ebenfalls Bestandteil der SAP SuccessFactors HCM-Suite. Das Tool nutzt die unternehmensinternen Daten, um einen Einblick in die Mitarbeiteranalyse zu ermöglichen. Mit Hilfe historischer Trend- und Analysemodelle hilft WFA Ihnen dabei, sich auf die Identifizierung von Geschäftsproblemen und die tatsächlichen Bedürfnisse des Unternehmens zu konzentrieren. Gleichzeitig zeigt das Werkzeug zukünftige Perspektiven und Verbesserungsmöglichkeiten auf. Workforce Analytics bietet daher weitaus mehr Funktionen als die nativen Berichts- und Analysewerkzeuge von SAP SuccessFactors.
Die Hauptaufgabe von SAP SuccessFactors Workforce Analytics besteht darin, das Verständnis und die Nutzung strategischer Personaldaten beschleunigen, um die geschäftliche Wirkung zu steigern. Das Tool unterstützt Sie bei der Erstellung effektiver strategischer Berichte und Entscheidungsfindung über Mitarbeiter. Zudem erhalten Sie konkrete und umsetzbare Einblicke in die Personaldaten, um auf deren Grundlage die Geschäftsstrategie weiter voranzutreiben und die zukünftige Planung Ihrer Mitarbeiter zu fördern.
Vorteile und Nachteile von Workforce Analytics
Vorteile:
- Dient als Multi-Datenquellen
- Ermöglicht das Arbeiten über alle Datenquellen hinweg
- Leistungsfähige Analysewerkzeuge und Funktionen
- Unterstützt Predictive Analytics
- ORD-Verbesserungen
- Kontinuierliche Verbesserung durch Aktualisierungen der Version
Nachteile:
- Implementierungen können komplex und zeitaufwändig sein
- Professionelle Service-Unterstützung notwendig
Online Report Designer
Der Online Report Designer (ORD) ist ein in SAP SuccessFactors eingebettetes Berichtswerkzeug. Er ist ebenfalls Teil des SuccessFactors Foundation-Pakets und steht jedem Kunden, unabhängig vom erworbenen Modul, zur Verfügung.
Zur Berichterstellung greift ORD, ebenso wie die anderen Tools, auf die Ad-hoc-Berichte zu. Allerdings stehen Ihnen hierfür wesentlich mehr Funktionalitäten bereit. So können Sie beispielsweise Ihre Berichte mit verschiedenen visuellen Funktionen erweitern. Dazu gehören unter anderem benutzerdefinierte Layouts für Tabellen, Diagramme und Pivots sowie domänenübergreifende Abfragen.
Vor- und Nachteile der ORD-Berichte in SAP SuccessFactors
Vorteile:
- Internes Werkzeug mit Unterstützung von SAP SuccessFactors
- Kostenlos (Teil der Stiftung) und für jeden Kunden verfügbar
- Bereichsübergreifende Berichte
- Grundlegende und erweiterte Optionen für die Visualisierung
- Benutzerdefinierte Spalten, Berechnungen, Bedingungen und Logik
Nachteile:
- Benutzerfreundlichkeit
- Schulungen der Mitarbeiter sind erforderlich
- Begrenzte LMS-Daten
- Leistung kann unvorhersehbar sein
Ausblick
SAP SuccessFactors People Analytics, enabled by SAP Analytics Cloud beinhaltet zahlreiche Tools, die neue Möglichkeiten im Bereich Reporting, Analysen und Dashboards eröffnen. Sie vereinfachen die Datenaggregation, -analyse und -auswertung, sodass Sie schnelle und einfache Erkenntnisse aus Daten ableiten und auf dieser Grundlage strategische Entscheidungen treffen können.
Ich hoffe ich konnte Ihnen in diesem Beitrag einen Einblick in SAP SuccessFactors People Analytics, enabled by SAP Analytics Cloud verschaffen. Falls Sie weitere Fragen zu SAP SuccessFactors oder zur Analytics Cloud haben, kontaktieren Sie mich gerne.