Swen Deobald
11. April 2023

SAP SOP

Entdecken Sie die Vorteile von SAP SOP für eine standardisierte und flexible Absatz- und Produktionsplanung. Mit aktuellen, zukünftigen und vergangenen Daten können Sie freie Kapazitäten und Ressourcen ermitteln und so die zukünftige Ausrichtung der Produktionstätigkeiten beeinflussen. Erfahren Sie mehr über die beiden Anwendungsbereiche von SAP SOP: SAP Standard SOP und flexible Planning und wie Sie die Planungsmethoden in SAP SOP nutzen können, um Ihre Produktion zu optimieren. Viel Spaß beim Lesen des Artikels!

Das Ziel von SAP SOP ist die lang- und mittelfristige Straffung und Konsolidierung im Bereich des Absatzes und der Produktion. Erreicht werden soll dies durch die strategische Planung der kommenden Ausrichtung und Vorgehensweise entlang der Logistikkette.

Funktionsweise

Die Planung in SAP SOP (Sales & Operation Planning) erfolgt auf der Basis sogenannter Informationsstrukturen. Diese Strukturen enthalten operationale Daten, die auf aktuellen, zukünftigen und vergangenen Informationen und Kennzahlen aus dem Bereich der Produktion beruhen. Informationsstrukturen sind immer nach demselben Muster aufgebaut und setzen sich aus Merkmalen, Kennzahlen und einem Zeitbezug zusammen.

Aufbau

Der einheitliche Aufbau der Strukturen sorgt für eine systemweite Verwendung in sämtlichen Auswertungs- und Analysewerkzeugen, die auf Informationsstrukturen aus der Logistik zurückgreifen. SAP SOP fungiert in diesem Zusammenhang als klassisches Planungswerkzeug innerhalb der logistischen Informationssysteme. Dabei umfasst der Bereich Sales & Operation Planning zwei wichtige Anwendungsbereiche.

SAP Standard SOP

SAP Standard SOP ist die vorkonfigurierte Absatz- und Produktionsgrobplanung des SAP ERP-Systems und sofort im Unternehmensumfeld einsatzbereit. Anhand vordefinierter Parameter können einfache Ziele im Bereich des Absatzes und der Produktion geplant und Vertriebs- und Produktionsszenarien festgelegt werden. Dabei wird eine stufenweise Planung verfolgt, die die einzelnen Produktgruppen hierarchisch betrachtet. Dadurch können geplante Kennzahlen der obersten Einheit auf die unteren Ebenen gezielt verteilt und festgelegte Bedingungen der einzelnen Produktgruppen berücksichtigt werden.

Flexible Planning

Im Gegensatz zu der standardisierten Planung mit SAP Standard SOP bietet SAP Flexible Planning Möglichkeiten zur kundenindividuellen Konfiguration der Absatz- und Produktionsgrobplanung. Die Informationsstrukturen können spezifisch gestaltet und um eigene Merkmale und Kennzahlenwerte ergänzt werden. Die Planung erfolgt nicht nur auf Produktgruppenebene, sondern gliedert sich beispielsweise in Produktionsstätten, Verkaufsorganisationen und Materialien auf. Unternehmen bietet sich dadurch die Chance zur ereignisgenauen Planung ihrer Absatzvorhaben und der Produktion.

Anwendungsszenarien

Als Beispiel sei an die für viele Unternehmen wichtige Reaktion auf saisonale oder gesellschaftliche Ereignisse wie Weihnachten oder Fußballweltmeisterschaften gedacht. Die daraus resultierende ansteigende Nachfrage nach Produkten kann bereits im Vorfeld unter Berücksichtigung von Mitarbeiterkapazitäten und materieller Ressourcen geplant werden. Die Informationsstrukturen werden demnach mit aktuellen, zukünftigen und vergangenen Informationen gefüllt und fließen in die Planung ein. Die festgelegte Planungshierarchie berücksichtigt die vordefinierten Informationsstrukturen und schleust die Daten in die untergeordneten Ebenen ein.

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Planungsmethoden in SAP SOP

Stufenweise Planung

Die stufenweise Planung hat sich mittlerweile als Standard in den beiden zuvor genannten Anwendungsbereichen von SAP SOP durchgesetzt. Dabei werden die Daten gezielt auf allen Ebenen geplant und nicht hierarchisch heruntergebrochen. So kann jede Ebene separat betrachtet werden und die Daten einer Ebene müssen nicht zwangsweise konsistent zu den Daten einer anderen sein.

Die stufenweise Planung ist eine flexible Methode und ermöglicht sowohl Bottom-Up als auch Top-Down Planungen. Auf Basis vergangener Planungswerte und gewisser Voreinstellungen können die Daten auch automatisch auf allen Ebenen verteilt werden. Bei Bedarf kann die stufenweise Planung aber auch durch eine konsistente Planung ersetzt werden.

Konsistente Planung

Bei der konsistenten Planung findet die Planung ausschließlich auf oberster Ebene der Planungshierarchie statt. Vordefinierte Abhängigkeiten der untergeordneten Planungsebenen sorgen für eine konsistente Verteilung der Plandaten. So können die freien Kapazitäten jeder Ebene berücksichtigt werden und Über- und Unterplanungen vermieden werden. Die konsistente Planung eignet sich insbesondere bei Unternehmen, deren Planungsebenen bereits im Vorfeld definierbar und durch Kennzahlen eindeutig bewertbar sind. In Kombination mit kundenindividuellen Informationsstrukturen lassen sich somit detailgetreue Vorausplanungen im Absatz- und Produktionsbereich anlegen.

Deltaplanung

In vergangenen Versionen von SAP SOP bestand mit der Deltaplanung eine weitere Planungsmethode, die mittlerweile jedoch nicht mehr unterstützt wird. Die Funktionalitäten der Deltaplanung können vollständig durch die stufenweise und konsistente Planung abgedeckt werden.

Integration

SAP SOP agiert als zentrales Planungssystem, das geplante Daten in andere Systembereiche überführen und relevante Informationen extrahieren kann. Dadurch können beispielsweise Schnittstellen in die Ergebnisrechnung (SAP CO-PA) relevante Daten in die Absatzplanung in SAP SOP einfließen lassen. Im Gegenzug können die Ergebnisse der vergangenen Absatz- und Produktionsgrobplanung in der Ergebnisrechnung berücksichtigt werden. Typischerweise verläuft der Informationsfluss zwischen SAP SOP und den abgeschlossenen SAP Anwendungen nach einem vordefinierten Schema. Mittels Application Link Enabling (ALE) können die Daten systemweit in bestimmte Funktionsbereiche des Unternehmens überführt werden. Dabei wird auf die bewährte IDOC-Technologie in SAP zurückgegriffen.

IDOC-Container

Die Informationsstrukturen werden in einem IDOC-Container überführt, welcher grundsätzlich als Standardobjekt im SAP ERP-System in allen Bereichen verarbeitet werden kann. Um die kundeneigenen Anpassungen aus dem SAP Flexible Planning zu berücksichtigen, wird für jede Informationsstruktur ein eigener Nachrichtentyp definiert. Der grundlegende IDOC-Typ ist jedoch immer derselbe. Die Informationsstrukturen können auf diese Weise flexibel angelegt werden, ohne für jede Struktur passende IDOC-Typen bilden zu müssen. Daher kann systemweit ein standardisierter IDOC-Container verwendet werden, der über verschiedene Nachrichtentypen ausgesteuert wird.

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Sämtliche Funktionalitäten von SAP SOP lassen sich nach erfolgter Integration über zwei Menüs aufrufen. Je nachdem, ob Funktionalitäten aus der Standard Absatz-/ und Grobplanung oder der flexiblen Planung aufgerufen werden sollen, gibt es entsprechende Menübäume im System. Im Bereich des Standard-SOPs wird mit der Produktgruppenhierarchie als Organisationseinheit ins Menü eingestiegen. Die flexible Planung basiert dagegen im Wesentlichen auf den individuellen Informationsstrukturen, die an vorheriger Stelle bereits ausführlich erläutert wurden.

SAP SOP in S/4HANA

Die Nutzung von SAP SOP in S/4HANA unterscheidet sich von der Nutzung in SAP ERP durch die verbesserte Integration mit anderen Modulen, die Nutzung von HANA-optimierten Algorithmen für bessere Vorhersageergebnisse und die Möglichkeit, Echtzeitdaten direkt in die SOP-Planung einzubeziehen. Darüber hinaus ermöglicht S/4HANA auch eine schnellere Durchführung von Planungsszenarien und eine einfachere Anpassung an sich ändernde Geschäftsanforderungen.

Fazit

SAP Sales & Operation Planning ermöglicht standardisierte und flexible Planungen im Bereich der Absatzvorhaben und Produktionstätigkeiten. Anhand vergangener, aktueller und zukünftiger Daten können Prognosen angelegt werden, die für die lang- und mittelfristige Planung herangezogen werden können. Voraussetzung dafür sind sogenannte Informationsstrukturen, die entweder standardisiert oder individuell mit Werten und Informationen gefüllt werden können. SAP SOP eignet sich dabei ausschließlich zur Planung klassischer Enderzeugnisse. Soll die Absatz-/ und Produktionsgrobplanung auch für einzelne Materialkomponenten erfolgen, muss neben SAP SOP auch eine Merkmalsvorplanung eingeführt werden.

FAQ

Was ist SAP SOP?

SAP SOP steht für Sales and Operations Planning und ist ein Planungsprozess, der dazu dient, eine integrierte Geschäftsplanung zu erstellen. Die Planung wird in der Regel auf Jahresbasis durchgeführt und bezieht sich auf alle Unternehmensbereiche.

Wie funktioniert Planung mit SAP SOP?

SAP SOP ermöglicht die Erstellung einer konsistenten Planung, die alle Unternehmensbereiche umfasst. Dabei werden die Bedarfe an Materialien, Ressourcen und Personal ermittelt und entsprechend geplant. Die Planung erfolgt in mehreren Schritten, beginnend mit der Datenvorbereitung und -analyse, der Festlegung von Planungszielen und -strategien, der Durchführung der eigentlichen Planung bis hin zur Überwachung und Anpassung des Plans.

Welche Vorteile bietet SAP SOP?

SAP SOP bietet mehrere Vorteile, darunter die Möglichkeit, die Planung über alle Unternehmensbereiche hinweg zu integrieren und zu koordinieren. Dies führt zu einer höheren Transparenz, besseren Entscheidungen und einer schnelleren Reaktionszeit auf Veränderungen. Zudem ermöglicht SAP SOP die Identifikation von Engpässen und die Optimierung von Ressourcen, was zu einer höheren Effizienz und Kosteneinsparungen führen kann.

Swen Deobald

Swen Deobald

Mein Name ist Swen Deobald und ich bin begeisterter SAP Analytics Berater. Wir unterstützen Sie bei allen Fragen rund um SAP Analytics, Business Warehouse, BusinessObjects und der SAP Analytics Cloud.

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